Ein merkwürdiges Gespräch und viel Liebe

Foto von Monika Balciuniene von Pexels

Ich habe mir dieses Jahr für den Winter vorgenommen, so wie der kleine Frederick, Sonnenstrahlen zu sammeln und davon zu zehren, wenn es um mich herum dunkel wird. Das bedeutet, dass ich mir immer wieder bewusst Zeit nehme (trotz kranker Kinder und voller Wäschetonnen), um nach wärmenden, guten Dingen und Geschichten zu suchen. Als ich gerade ein gutes Interview mit Jeannette Mokosch gehört habe, kam mir eine Begebenheit in den Sinn, die ich euch gerne als solch ein Lichtstrahl erzählen möchte.

Turbulente Schwangerschaft

Vor ziemlich genau zwei Jahren war ich mit unserem Jüngsten hochschwanger. Ich hatte die ganze Schwangerschaft über viel Fruchtwasser und irgendwann meinte mein Arzt dann auch, dass das mal untersucht werden sollte, was die Ursache ist. Ich habe gefragt, was das denn bedeuten könnte und er sagte mir wenig gefühlvoll, dass entweder alles okay sein könnte oder im schlimmsten Fall unser Kind nicht schlucken könnte und das Fruchtwassergleichgewicht daher nicht passt. Ein Kind, das nicht schlucken kann, hat sich heftig angehört. Ich habe in meinen Praktika mit schwerstmehrfachbehinderten Kindern zutun gehabt und bekam eine Ahnung davon, was es bedeuten könnte, solch ein Kind zu Hause zu haben.

Ich fuhr also nach Siegen und es wurde genau untersucht und Gott sei Dank: Es konnte schlucken, eindeutig, denn die Blase war voll. Aber gleichzeitig wurde ein Flimmern oder Rauschen am Herzen festgestellt. Die Ärztin meinte, dass es sein kann, dass alles okay ist, aber dass es auch sein könnte, dass das Baby einen Herzfehler hätte. Ich solle mich auf jeden Fall darum kümmern, dass ein Kinderarzt in der Nähe sei, wenn es geboren werden würde.

Dillenburg

Ich wollte unbedingt in Dillenburg entbinden, weil mich die Kleinen dann schnell besuchen konnten, die Wege kurz sein würden, ich mich dort auskannte und es auch ganz gut fand bei Kind Nr. 1+2. Siegen hat mich mit seinen Drei-Bett-Zimmern und dem Bad auf dem Flur, den gekachelten weißen Wänden im Kreißsaal ziemlich abgeschreckt.

Ich redete mit der zuständigen Frauenärztin in Dillenburg. Sie machte mir Hoffnung, dass das in Dillenburg schon gut gehen würde. Ich solle nur schon mal bei den Kinderärzten Bescheid geben, damit die über den Fall aufgeklärt wären.

Ein merkwürdiges Gespräch

Am zweiten Advent sprach mich im Eltern-Kind-Raum im Gottesdienst eine Mutter an, stellte sich mir vor, sie sei neu. Sie sah meinen Bauch und fragte mich, wo ich denn entbinden wollte. Ich erzählte ihr diese Geschichte, die ich euch gerade erzählt habe. Die Frau sagte, sie sei Kinderkrankenschwester und am Ende sagte sie, dass ich mir mal überlegen sollte, vielleicht doch nach Siegen zur Entbindung zu gehen. Sie fügte hinzu: „Das ist vielleicht komisch, dass ich dir das sage, weil wir uns ja gar nicht kennen, aber manchmal ist es ja so, dass Gott einem Menschen schickt, die einem eine Botschaft geben.“ Ich war irritiert, betete kurz, entschied mich dennoch für Dillenburg. Ein paar Tage später rief ich bei den betreffenden Kinderärzten an.

Es kommt anders

Am Telefon sagte man mir, dass sie nicht mehr im Krankenhaus praktizieren würden und für Geburten nicht mehr bereitstehen würden. Ich müsste dann nach Siegen oder Gießen gehen. Wow. Diese Nachricht hätte mich in dem Moment umgehauen, wenn sie mich unvorbereitet getroffen hätte. So aber sagte ich „okay“ und hatte Frieden. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich spürte, erahnte, dass Gott sich um mich sorgt, dass er meine Befindlichkeiten kennt und ich sie ihm geben darf. Er hat diese Frau zu mir geschickt, einfach nur, damit ich mit einem guten Gefühl nach Siegen gehen konnte. So wusste ich: Es ist okay, ich habe alles in der Hand.

„Gott muss dich ganz schön lieb haben!“

Als ich meiner Freundin davon erzählte, sagte sie: „Gott muss dich ganz schön lieb haben, dass er die Frau zu dir geschickt hat.“ Ja, er hat mich lieb. Er hat auch dich lieb und will dir begegnen. Und vielleicht ist da ein verrückter Satz, eine kleine Idee, ein Gedanke, den du im Kopf hast. Vielleicht ist er von Gott und dazu da, eine göttliche Botschaft zu überbringen.

Ich will nicht aufhören zu beten, dass Gott mich gebraucht, zu einer solchen Frau macht, die hinhört und Gedanken ausspricht. Ich möchte fragen, was Gott heute durch mich tun will.

Unser Sohn kam übrigens turbulent, aber ohne Herzfehler oder Behinderungen auf die Welt. Gott sei Dank.

Hast du so etwas Ähnliches auch schon mal erlebt? Zum Beispiel eine verrückte Botschaft bekommen, die du erst später verstanden hast? Oder hast du Gott schon mal gefragt, wie du andere Menschen in deiner Umgebung ermutigen kannst? Schreibt es doch mal in die Kommentare.

Lasst uns die guten Momente teilen und Hoffnung verbreiten, wie Frederick. 😉

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