Neulich träumte ich vom Reich Gottes. Ich träumte von Gerechtigkeit und Freiheit. Ich träumte von Inklusion und Wohnraum für alle. Ich träumte von gleichen Chancen und gleichen Rechten. Ich träumte davon, dass jeder Mensch eine Person ist, egal, wie klein oder wie krank oder wie alt oder wie behindert er oder sie ist oder wird. Ich träumte davon, dass wir es hinbekämen, die Schwachen in den Blick zu nehmen. Dass wir uns um einander kümmerten, aber ohne dass es Überforderung gebe.
Vorbilder
Ich träumte davon, dass ich den Kindern nicht erklären müsse, umsichtig zu sein, nicht zu schnell zu verurteilen, nicht zu schnell unbarmherzig zu sein, weil der Andere sich nicht so verhält, wie wir es kennen. Ich müsste es ihnen nicht erklären, weil sie es selbst Tag für Tag erlebten. Ich träumte davon, dass ich mit Liebe durch die Welt ginge. Dass ich dann und wann eine Minute Zeit für Begegnungen auf der Straße hätte. Dass ich aber auch freundlich zu mir selber wäre, mir Freiheiten gönnte, mich gut kannte, mit Stärken und Schwächen.
Gottes Licht
Ich träumte davon, dass das Licht Gottes spürbar in mir wäre. Und in meinem Nächsten. Ich träumte davon, auf den Heiligen Geist zu hören, offen für sein Wirken zu sein und ihn nicht klein redete. Ich träumte davon, dass mir Gott immer und immer wieder in meinem Gegenüber begegnete und ich auch in ihm ein Stück von Gottes Leuchten sähe.
Jeder Mensch eine Person
Jeder Mensch eine Person. Jeder Mensch ausgestattet mit Würde. Jeder Mensch geschaffen vom Meister. Jeder Mensch. Auch, wenn sie nicht so ist, wie es der Norm entspricht. Auch wenn es einer ist, der illegal eingereist ist. Auch, wenn sie der Gesellschaft monetär nie das zurückgeben könnte, was „in sie reingesteckt“ wird. Auch, wenn er psychisch krank ist. Auch, wenn sie nichts leistet. Auch, wenn er mir als Belastung vorkommt. Denn was sie ist, was er ist, ist doch eines: Ein Geschöpf Gottes. So, wie er ist; so, wie sie ist.