Satt.

Wann hattest du zum letzten Mal richtig Hunger?

7 vs. Wild

Bei mir kommt das oft vor, aber besonders eindrücklich ist mir in Erinnerung geblieben, als wir beim Sechsheldener Sommerferienprogramm mit einer Gruppe Jugendlicher eine Survivalnight hatten. Damals gabs 7 vs. Wild zwar noch nicht, aber trotzdem hatten wir den verrückten Plan, nach Erdbach zu laufen und dort nur unter einem Tarp (also einer Plane mit Seilen dran) zu übernachten. Derjenige, der das Ganze geplant hatte, ist Sportlehrer und nicht so einer, wie ich ihn hatte, mit dickem Bauch und lauter Stimme, sondern einer, für den Sport einfach wie Essen zum Leben dazugehört und dementsprechend durchtrainiert ist und davon ausging, dass wir bei seinem Programm mithalten können. Ich war damals auch fitter als jetzt, aber an diesem Tag hat er mich echt an meine Grenzen gebracht. Wir haben unsere gesamte Ausrüstung getragen, also auch Schlafsack und Isomatte, Wechselklamotten und Getränke. Und die Wanderung dauerte ewig. Wir gingen nachmittags los und kamen an, als es schon am dämmern war (im Hochsommer!). Und dazwischen nichts gegessen. Ich hatte keine Kraft mehr und ich hatte HUNGER, riesigen Hunger. Wir machten ein Lagerfeuer (mittlerweile war es dunkel), suchten Stöcke, um die Würstchen aufzuessen und …. ihr könnt euch vorstellen, dass es die leckersten Würstchen waren, die ich je gegessen habe.

Ich komme später darauf zurück, aber zuerst eine Geschichte aus der Bibel:

5000 werden satt

Ich nehme dich kurz rein in den Kontext: Da ist erst einmal die Geschichte von 5000 Menschen, die am See Tiberias sind und Hunger haben. Wie geht’s weiter?

In Johannes steht, dass Jesus Philippus, einen seiner Freunde und Schüler fragt:

„‚Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?“ Er stellte Philippus jedoch nur auf die Probe, denn er wusste schon, was er tun würde.“ (Johannes 6,5bf)

Und du weißt es bestimmt auch? Andreas treibt einen Jungen mit fünf Broten und zwei Fischen auf, doch wie sagt er es so schön:

„Was nützt uns das bei so vielen Menschen?“ (Johannes 6,9).

Und dann wird aus dem Wenigen so viel, dass alle satt werden und die Jünger, die Freunde, die Schüler von Jesus, sammeln am Ende noch zwölf Körbe mit Brotresten ein. Interessant ist, was die Menschen am Ende der Geschichte rufen:

„‚Dieser ist wirklich der Prophet, den wir erwartet haben. Er ist es, der in die Welt kommen soll.‘ Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, ihn mit Gewalt aufzuhalten und zum König zu machen. Da zog er sich auf den Berg zurück und blieb dort für sich allein.“ (Johannes 6,14)

Ein König? Ein König!

Da ist ein Mann, der von Gottes Reich erzählt, der Mut macht und Hoffnung schenkt. Und dann sorgt er auch noch dafür, dass alle satt werden. Und es gibt noch Reste. So ein Mann sollte König sein. „Dann würde es uns gut gehen!“, so denken die Menschen vielleicht. Nachvollziehbar, wie ich finde.

Die Geschichte geht noch weiter, auch den Teil kennst du bestimmt: Weil Jesus noch auf dem Berg ist und die Jünger nicht wissen, wie es weitergeht, steigen sie in das einzige Boot ein, das am See liegt und wollen nach Kapernaum fahren. Nach etwa fünf Kilometern kommt erst ein Sturm und dann sehen sie plötzlich eine Gestalt, die über dem Wasser läuft. Nein, es ist kein Geist, sondern Jesus, der da geht. Dann kommt noch ein spannender Teil mit Petrus, der das auch mal versuchen darf. Das überspringen wir aber jetzt.

Mehr als satt

Am nächsten Morgen sind die Leute auf der Suche nach diesem Jesus, der gestern die Menschen satt gemacht hatte. Zuerst rätseln sie, wie er auf die andere Seite gekommen ist (es gab doch nur ein Boot und mit den Jüngern ist er nicht gefahren!?). Und dann gibt Jesus ihnen einige weitere Rätsel auf. Pass auf, es wird kompliziert: Jesus sagt den Menschen, die ihn gesucht und gefunden hatten:

»Ich sage euch: Ihr wollt bei mir sein, weil ich euch satt gemacht habe, und nicht, weil ihr das Wunder gesehen habt. 27 Ihr solltet euch um vergängliche Dinge wie Nahrung nicht solche Sorgen machen. Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt, das der Menschensohn euch schenken kann. Denn dazu hat Gott, der Vater, ihn gesandt.«

Essen steht scheinbar ziemlich weit oben auf der Prioritätenliste der Menschen. Und das ist ja auch logisch. Aber es gibt da etwas, dass viel wichtiger sein sollte: „Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt. Dieses Leben bekommt ihr, weil ich es euch schenken kann, denn dazu hat Gott, der Vater, mich hergeschickt.“

Die Menschen suchen den, der sie satt gemacht hatte. Und sie stehen vor dem, der ihnen ewiges Leben schenken kann. Das ist doch viel kostbarer.

Glauben

Das Gespräch geht weiter:

28 Sie erwiderten: »Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun?«

29 Jesus erklärte: »Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.«

Ich übertrage es mal in meine Worte: Sie fragen: „Du sprichst vom Willen Gottes. Was sollen wir denn demnach tun?“ Jesus erklärt: „Na, was ich schon gesagt habe: an den glauben, den Gott gesandt hat!“.

30 Sie entgegneten: »Wenn du willst, dass wir an dich glauben, dann zeige uns ein Wunder. Was wirst du für uns tun? 31 Immerhin haben unsere Vorfahren auf ihrer Wüstenwanderung Manna gegessen! In der Schrift heißt es: ›Mose gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹«

In meinen Worten: „Jetzt aber mal langsam! Dann zeig uns erstmal, was du kannst! Willst du dich mit Mose vergleichen: Er hat unseren Ahnen auch Brot in der Wüste gegeben!“

32 Jesus sagte: »Ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33 Das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.«

Wieder in meinen Worten: „Stopp, Stopp, es geht hier nicht um Menschen, sondern Gott hat damals das Manna gegeben und heute gibt er einen, der vom Himmel runtergekommen ist und nun der Welt das Leben gibt.“.

An jedem Tag

34 »Herr«, sagten sie, »gib uns dieses Brot an jedem Tag unseres Lebens.« 35 Jesus erwiderte: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.

Vielleicht findest du dich in der Geschichte wieder, vielleicht bist du auch auf der Suche nach einem, der Orientierung gibt, der mal Tacheles redet, der Brot und Leben geben kann. Vielleicht ist es auch an dir, heute zu sagen oder mal wieder zu sagen: „Herr, gib mir dieses Brot an jedem Tag meines Lebens! Ich habe es satt, zu hungern“. Gott spricht auch zu dir: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.“

Brot des Lebens

Im Anschluss gibt es noch etwas Klärungsbedarf. Du kannst es dir gerne noch mal genauer anschauen. Ich habe mal ein paar Verse rausgepickt:

36 Doch ihr habt nicht an mich geglaubt, obwohl ihr mich gesehen habt. 37 Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen. 38 Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will. 39 Und es ist der Wille Gottes, dass ich von allen, die er mir gegeben hat, auch nicht einen verliere, sondern sie am letzten Tag zum ewigen Leben auferwecke. 40 Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben – und dass ich sie am letzten Tag auferwecke.«

(…)  Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben. 48 Ja, ich bin das Brot des Lebens! 49 Eure Vorfahren aßen Manna in der Wüste, doch sie sind alle gestorben. 50 Dieses aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben; dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann.«

Jesus Christus hat sich selbst, seinen Körper gegeben, ist gestorben, damit wir ewiges Leben haben können. Das ist eigentlich eine ziemlich merkwürdige Vorstellung aber Jesus sagt es und ich glaube es. Augustinus hat gesagt: „Unruhig ist mein Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ So, wie mein Hunger auf der Wanderung immer stärker und stärker wurde, wie mir die Kraft fehlte, weil ich nicht mehr genügend Energie in petto hatte, so ist es auch mit Gott. Er hat das Brot des Lebens, er ist das Brot des Lebens. Seine Worte will ich lesen und hören und darüber nachdenken, so regelmäßig, wie ich esse.

Das erinnert mich an ein Erfahrung, die ich gemacht habe, als meine Tochter ca. vier Wochen alt war. Du kannst sie hier nachlesen.

Nicht genug?

Wann hattest du das letzte Mal so richtig Hunger, Hunger nach mehr?

Vielleicht ist in dir so ein „nicht genug“ Gefühl. Vielleicht hilft es dir, das Ganze mal aufzuschreiben und es Gott zu geben. Du könntest es beim Beten zum Beispiel draußen ins Feuer werfen oder zerreißen und in die Mülltonne werfen. Gott ruft dich, um Lasten abzugeben, Dinge in Ordnung zu bringen. Sie sollen weggewaschen werden. Er ist das Brot des Lebens, für jeden Tag unseres Lebens.

Leave a reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Cookies Hinweis

Auch hier gibt's Cookies, natürlich ohne Milch, Ei und Soja. Die Bedingungen dazu findest du auch irgendwo. Viel Spaß beim Stöbern!