Urlaubsgedanken

„Wollen wir uns kurz das Hotel anschauen?“ „Was ist mit den Kindern?“ „Lass die doch kurz spielen.“ Mal hier schauen, dann schnell ein Blick auf die Kinder. Kurz nach oben, „Wow, toll! Der Pool und die Liegen! Etwas zu Trinken gibt es auch. Kann man sich einfach nehmen.“ Schnell wieder runter, hin zu den Kindern, mittlerweile lauter und ausgelassener, etwas übermüdet. „Kommt schlafen!“ Sie kommen nicht. Zumindest nicht alle, da laufen sie durcheinander, springen, fallen übereinander, Weinen. Lautes Weinen. Wir sind da, aber konnten es nicht verhindern. Darunter das Hotelmädchen. „Alles okay? Hast du dir wehgetan?“ „Alles okay.“ Die Schreiende bringe ich rein, der Mann kümmert sich um die anderen. Da kommt schon die Hotelbesitzerin. „Alles okay?“ „Alles okay.“ „Jetzt dachte ich, ich müsste doch mal gucken.“ Ich höre ihre Worte, laufe kurz raus, lasse die Weinende für einen Augenblick alleine, lächele gequält: „Alles okay.“

Was für ein Quatsch. Nichts ist okay. Wir waren nach 11 Stunden Autofahrt alle völlig übermüdet angekommen. Hier war es wunderschön. Aber wir waren k.o. Auch die Kinder, die die Tochter der Hotelbesitzerin schon zur Ruhe gemahnt hatte, als sie gemeinsam auf dem Trampolin sprangen. Ich wäre besser unten geblieben. Hätte für Ruhe und Ordnung gesorgt, statt das der siebenjährigen Tochter der Hotelbesitzerin zu überlassen, dann hätte ich sie auch früher ins Bett bringen können, hätte den Unfall verhindert, und auch eine mögliche Verletzung der Hoteltochter, und gegebenenfalls auch den Gedanken „Rabeneltern!“ bei der Besitzerin. Sorge, Angst, Müdigkeit, Unsicherheit, viel Unsicherheit, schienen mich von innen anzufressen, nahmen meinen Darm, knabberten hier und dort, ließen mich nicht schlafen, trotz all der Müdigkeit.

Eine kleine Begebenheit, aber für mich bedeutsam. Das Gedankenkarussell über die Ereignisse endete erst, als ich am nächsten Morgen noch einmal nachfragte: „Ist mit Ihrer Tochter alles okay? Ich hoffe, mein Sohn hat sie nicht verletzt, als er auf sie gekracht ist.“ „Alles okay.“ – ohne gequältes Lächeln.

(Falsche) Gedanken

„Ich muss zu jeder Zeit dafür sorgen, dass meine Kinder niemandem zur Last fallen.“

„Wenn sich eins meiner Kinder verletzt, bin ich schuld. Ich habe nicht genug aufgepasst.“

„Ich darf meine Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen.“ – „Kinder müssen auch mal ohne elterliche Blicke spielen können.“

„Wenn jemand schlecht über mich denkt, dann muss ich mir das zu Herzen nehmen.“


Gespräche über Leichtigkeit

„Wenn ich an das Verhalten der Familie xy im Urlaub denke, dann macht mich das wütend. Wie kann es einem so egal sein, wenn alle anderen mitanpacken, außer einem selbst? Vielleicht bin ich aber auch einfach nur eifersüchtig, weil ich genau das nicht kann.“ „Ich glaube, du bist eifersüchtig.“

Aber wie lernen?


Die Schnipsel habe ich letztes Jahr aufgeschrieben. Die Themen beschäftigen mich aber noch….

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