Der Duft der Welt

Vor ziemlich genau sieben Jahren stand ich als frischgebackene Mama mit meinem Baby im Krankenhaus. Es war Heiligabend. Ich schaute aus dem Fenster und wusste: gerade finden die Weihnachtsgottesdienste statt. Und während Menschen überall auf der Welt die Geburt Jesu Christi feierten, hatte ich einen eigenen heiligen Moment mit meinem Säugling auf dem Arm. Ich hielt dieses kleine Wesen fest und dachte darüber nach, wie zerbrechlich es ist. Was mit diesem Baby geschehen würde, wenn ich mich nicht gut darum kümmern würde. Und dass dazu jede Menge Kraft und Zeit (usw.) nötig ist.

Abstieg

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich die Dimension dessen begriffen (zumindest ansatzweise), was das bedeutet: Gott schickt seinen Sohn auf die Erde. Jesus verlässt den Himmel, wo er alles hatte, wo es ihm unfassbar gut ging. Und er wird klein und zerbrechlich, fürsorgebedürftig und begibt sich in die Hände der Menschen.

Die Weihnachtsgeschichte als Bodenbild für Kleinkinder
Die Weihnachtsgeschichte als Bodenbild für Kleinkinder

Der Duft der Welt

Als ich mein Kind zum ersten Mal in andere Arme gegeben habe, war das okay, aber ich wollte sie schon schnell wieder zurückhaben. Und ehrlich gesagt hat es mir nicht gefallen, wenn sie dann nach Omas Parfüm roch, statt nach ihr. Der Schritt, den Gott getan hat, war viel größer als das: Er gab seinen Sohn in die Obhut von Maria und Josef, weil Jesus der Welt zeigen sollte, wie er, Gott selbst, ist. Statt im Himmel mit den Engeln um die Wette zu tanzen, stank Jesus nach Tieren und Mist. Er kam nicht in einem Palast zur Welt, sondern einem Stall. Er kam als einer von uns. Einer, der für alle da ist: Die Superschlauen und Reichen (wie die Weisen aus dem Morgenland) und die, die eigentlich niemand so recht in der Nähe haben will (wie die Hirten).

In der Bibel gibt es ein Gedicht, einen Hymnus darüber. Er steht in Philipper 2,6-11:

6Er war von göttlicher Gestalt.

Aber er hielt nicht daran fest,

Gott gleich zu sein –

so wie ein Dieb an seiner Beute.

7Er legte die göttliche Gestalt ab

und nahm die eines Knechtes an.

Er wurde in allem den Menschen gleich.

In jeder Hinsicht war er wie ein Mensch.

8Er erniedrigte sich selbst

und war gehorsam bis in den Tod –

ja, bis in den Tod am Kreuz.

9Deshalb hat Gott ihn hoch erhöht:

Er hat ihm den Namen verliehen,

der hoch über allen Namen steht.

10Denn vor dem Namen von Jesus

soll sich jedes Knie beugen –

im Himmel, auf der Erde und unter der Erde.

11Und jede Zunge soll bekennen:

»Jesus Christus ist der Herr!«

Das geschieht zur Ehre Gottes, des Vaters.

In dieser Nacht in Bethlehem ist etwas ganz Besonderes geschehen. Unter außergewöhnlichen Umständen. Alle, die dabei waren, bekamen eine Ahnung davon, was es bedeutete. Dieser Moment wurde zur Zeitenwende. Unsere ganze Zeitrechnung richtet sich danach aus.

Zeitenwende

Die Zeitenwende, die Jesus brachte, war eine, die Frieden und Liebe proklamierte und keinen Hass. Eine, die auf jede und jeden Einzelnen schaut und keine pauschalen Antworten auf individuelle Fragen schenkt.

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab. Damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ (Joh. 3,16)

Rettung

Jesus kam in unsere zerbrochene Welt. Weil Gott uns so sehr liebt. Er will uns retten und uns eine Perspektive geben, die über das, was wir sehen, hinaus reicht. Das feiere ich an Weihnachten. Und denke dabei schon an all die Dinge, die Jesus später einmal tun würde: Er kümmerte sich um Leute, die unbeliebt waren und Schuld auf sich geladen hatten. Er trainierte diejenigen, die in der Gesellschaft als Versager galten und gab ihnen wichtige Posten. Bald darauf wurde er unschuldig gefoltert und ermordet. Um uns von all dem Dreck und der Schuld zu befreien. Und damit nicht genug: Er ist auferstanden und lebt. Auch heute noch.

Frohe Weihnachten!

Daher sage ich auch noch 2000 Jahre später, gemeinsam mit Paulus: „Jesus Christus ist der Herr!“. Und dir sage ich: „Fürchte dich nicht. Ich darf dir was Tolles verkündigen: Jesus ist geboren. Er ist der Sohn Gottes und bringt Liebe, Hoffnung und Frieden! Darum sage ich dir, egal, wie es dir gerade geht: Frohe Weihnachten!“

PS: Es war in den letzten Wochen ziemlich still hier. Ich habe viel erlebt. Wenn es nun wieder etwas ruhiger wird, werde ich davon berichten. So viel schon mal vorab: Ich stand mit beiden Beinen in der Sch…. .

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